Die Uhr läuft wie geschmiert
Zwischen dem 9. und 26. Mai 1917 wurde das Uhrwerk von einem M. Corradi, Turmuhrenmonteur aus Andelfingen, eingebaut. So steht es jedenfalls auf einer mit Bleistift geschriebenen Notiz an der Wand der Uhrenstube. Seit mehr als hundert Jahren verübt dieses Uhrwerk zuverlässig seinen Dienst. Zeit also, das Räderwerk, die Wellen, Zahnräder und Lager einer Generalüberholung zu unterziehen. Am Osterdienstag wurde das Uhrwerk von der Firma Muff in Triengen in seine Einzelteile zerlegt und in die Werkstatt transportiert. Alles wurde gereinigt und auf Schäden und Abnützung kontrolliert. Einige Wellen wurden überarbeitet und neu gelagert. Nach dem Zusammenbau im Werk erhielt das Uhrwerk eine neue Pendelsynchronisation. Die Aufgabe dieser Überwachungs- und Steuereinheit ist es, die Ganggenauigkeit zu überwachen und nötigenfalls zu korrigieren.
Zeitgleich wurde im Kirchturm die unter dem Glockenstuhl in den 1930er Jahren eingebaute Betondecke saniert. Die grosse Herausforderung für die Firma Arnet war es, das Material für das dazu nötige Arbeitsgerüst in die Höhen des Turmes zu transportieren. Die im vergangenen Jahr neu erstellte Fahnenstange wurde kurzerhand umfunktioniert und diente als Anschlagpunkt für den Seilzug.
Ebenfalls in der uhrlosen Zeit hat der Sakristan, gelernter Zimmermann, in der Uhrenstube eine neue Boden- und Deckenkonstruktion angefertigt und eingebaut.
Am Montag, 11. Mai wurde das Uhrwerk wieder «nach Hause» transportiert und mit dem Seilzug in die Uhrenstube befördert. Unter der Leitung von Thomas Leutwiler von der Firma Muff wurde die gesamte Mechanik an Ort und Stelle erneut zusammengebaut und die Pendelsynchronisation wurde eingebaut und verkabelt. Eine knifflige Aufgabe war es, die Hammerzüge vom Uhrwerk zu den Glocken zu installieren. Verschiedene Drähte mit Abspannungen und Ketten mussten angepasst, eingebaut und sehr genau justiert werden. Am Nachmittag des 12. Mai hat die «alte neue» Uhr ihren Dienst wieder aufgenommen.